Der folgende Artikel behandelt ein vielleicht etwas unerwartetes Thema, das uns aber alle betrifft, in der Regel wohl täglich. Sollte es für den einen oder anderen Leser einen gewissen ‚oh, zu viel an Information‘-Charakter haben, entschuldigen wir uns jetzt schon einmal, glauben aber, dass das Thema an sich nicht ganz irrelevant ist. Wer sich bewusst ernährt, ob nun mit wenig Kohlenhydraten (verwenden Sie hierzu gerne unsere Kohlenhydrate Tabelle) oder einer anderen Ernährungsweise, hat in der Regel ein generelles Interesse am Thema ‚gesunder Lebenswandel‘. Worum geht es also?
Sicherlich haben Sie schon mal den folgenden Ausdruck gehört: “Der ist doch zu doof zum k…..” (hier einen bekannten Kraftausdruck einsetzen, der den Trennungsvorgang vom Stoffwechselendausscheidungsprodukt bezeichnet :) ). Während das natürlich nicht gerade ein Ausdruck ist, mit dem man beeindruckt, so hat es doch einen interessanten Bezug zum ‚Homo Modernus‘ und wie uns die moderne Art des Lebens nicht nur immer träger und fettleibiger werden lässt, sondern uns letztlich auch dazu gebracht hat, sogar einen äusserst natürlichen Vorgang zu verlernen: das Verrichten unserer Notdurft.
Nun werden Sie sich vielleicht fragen: “Was ist denn nun so unnatürlich an unserer Art und Weise, unsere Notdurft zu betreiben?”. Gegenfrage: Wie hat man dies betrieben, als es noch keine modernen ’90-Grad-Sitzposition-Toiletten mit Seesternchen-Toilettenbrille‘ gab? Beziehungsweise: Suchen Sie sich erst einen umgefallenen Baumstamm mit Loch, wenn Sie eine extrem dringende Notdurft bei Ihrer einsamen Waldwanderung heimsucht? Wohl kaum. Das wahrscheinlichste wäre vermutlich, dass Sie recht tief in die Hocke gehen und… gut, den Rest kennen Sie ja. Sie sehen das auch heute noch in manchen (südlichen) Ländern in Form der Hocktoilette, auch bekannt unter Namen wie ‚türkische Toilette‘, ‚Plumpsklo‘ etc. Davon abgesehen, dass man hier auch noch seine Oberschenkelmuskulatur trainiert und gerade bei öffentlichen stillen Örtchen der Hygienefaktor höher sein dürfte (eine richtige Anwendung vorausgesetzt), hat man hier auch eine geeignete Sitzposition, um sich möglichst rasch und vollständig zu entleeren. Und genau darum geht es uns in unserem heutigen, zugegebener Maßen nicht ganz alltäglichen Artikel.
Bei unserer Notdurft handelt es sich letztlich um ein Abfallprodukt, dessen wir uns an sich so schnell und gründlich wie möglich entledigen wollen. Um sich komplett entleeren zu können, ist es notwendig, dass der Darm Druck durch die Oberschenkel erfährt und dass die Sitzposition den Darm nicht abzwickt. Kann sich der Darm nicht korrekt entleeren und bleiben somit Reste von Exkrementen in bestimmten Darmregionen (z.B. im Sigmadarm), ist es fast logisch, dass daraus auf lange Sicht nichts Gutes entstehen kann. Primär sprechen wir hier von Blinddarmentzündung, entzündlichen Darmerkrankungen bis hin zu Darmkrebs… Besagte Probleme sind in westlichen Zivilisationen gerade zu der Zeit verstärkt ausgebreitet, mit der auch die moderne Sitztoilette und die damit einhergehende ‚moderne Sitzposition‘ aufkam*.
Ok, nun wissen wir zwar, wie die korrekte Sitzposition aussehen sollte. Aber was können wir dagegen unternehmen? Unsere alten, modernen Toiletten rausreissen und sie gegen Löcher im Boden austauschen?? Nun ja, eine Möglichkeit wäre das schon, aber Ihre Gäste wären darüber vielleicht nicht wirklich glücklich, auch wenn Sie ihnen damit etwas Gutes tun würden. Eine viel einfachere Art, um eine weitestgehend vollständige Entleerung des Darms zu fördern ist: stellen Sie etwas unter Ihre Füße, wie einen Schemel etc.! Ihre Ideale Sitzposition sollte damit in etwa der ’natürlichen‘ Position ähneln und einen gewissen Druck der Oberschenkel auf die Bauchdecke gewährleisten. Der Beweis dafür, dass diese Sitzhaltung in der Regel wirklich eine bessere Entleerung erzeugt ist die Tatsache, dass Sie normalerweise auch schneller mit ‚ihrem Geschäft‘ fertig sein werden.
Sie sehen also, dass es gar nicht schwer ist, neben einer bewussten Ernährung durch eine doch recht einfache Vorgehensweise gleich auch Ihrem Darm und damit sich selbst etwas Gutes zu tun. Sie brauchen sich deswegen auch nicht ‚ulkig‘ vorzukommen, denn es sieht Sie ja (im Normalfall) keiner. In diesem Zusammenhang macht es übrigens auch Sinn, sich mit dem mindestens ebenso ungewohnten aber auch ebenso sinnvollen Thema der regelmäßigen Darmreinigung zu beschäftigen. Darauf werden wir jedoch in einem anderen Artikel für Sie eingehen.
Für den Moment viel Spaß beim ‚Oberschenkel-Workout‘ ;)
*Kirsner, Joseph: “Historical origins of current IBD concepts, in: World Journal of Gastroenterology, 2001”; April 7 (2): 175 ff.; oder: Singer C., et al.: “A History of Technology, Vol.IV: The Industrial Revolution”, 1750-1850, Seiten 507f., 1958
Foto: flickr user SCA Svenska Cellulosa Aktiebolaget
Wenn Ihnen dieser Artikel gefällt oder Sie jemanden kennen, dem er gefallen und nützlich sein könnte, teilen Sie diesen gerne mit Ihrem Netzwerk.
Hier noch ausführlichere Literatur dazu, falls der Link noch nicht genannt wurde! http://www.darmhilfe.de/
Ich hab schon seit längerer Zeit extra gebaute, sehr stabile Hockerchen dafür ;D