Das bin ich. Und Du. Denn wir haben angeblich zwei Gehirne. Und das kann ein Problem sein, auch bei der Entscheidung zwischen gesundem und ungesundem Essen.
Jeder Mensch hat angeblich ein sogenanntes „Reptiliengehirn“ bzw. „Eidechsengehirn“ (im Englischen „lizard brain“ genannt). Dieses Gehirn soll dafür zuständig sein, uns vor Gefahrensituationen zu schützen. Du hast das bestimmt schon einmal gehört, Stichwort „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“. Demnach war unser Reptiliengehirn lange Zeit extrem hilfreich, also als es noch Säbelzahntiger und so gab, denen sich unsere Altvorderen entweder stellen oder vor ihnen flüchten mussten.
Dieses Reptiliengehirn ist also schon recht alt, weswegen es auch weiterhin eine dominante Rolle in unserer heutigen Welt spielt. Denn auch wenn die Säbelzahntiger weg sind, so gibt es – gemäß unseres Reptiliengehirns – immer noch genügend Aspekte, vor denen es uns seiner Meinung nach beschützen muss. Dazu gehört sogar so etwas scheinbar Banales wie Augenkontakt, und definitiv das Sprechen vor versammelter Mannschaft.
Und wegen diesem Reptiliengehirn haben wir angeblich nicht nur eine, sondern zwei Stimmen in unserem Kopf. Das soll der Grund sein, warum manche Menschen Sachen tun, die in gewisser Weise selbstzerstörerisch sind. Die eine „Stimme“ ist näher als die andere am Rückgrat und den chemischen Stoffen, die unsere Emotionen erzeugen. Deswegen ist diese Stimme oftmals federführend.
Nahe am Ende unseres Rückgrates gibt es einige kleinere Teile unseres Gehirns. Diese sind zuständig für das Überleben und für andere Merkmale die typisch sind für wilde Tiere. Das ganze Ding nennt man Basalganglien, und es gibt dort im Gehirn einer jeden Person zwei mandelförmige Stücke. Wissenschaftler nennen das die Amygdala bzw. Amygdalae. Dieses Mini-Gehirn übernimmt offenbar immer dann, wenn wir zornig, ängstlich, erregt, hungrig oder rachlüstig sind. Es heißt, die Amygdala habe ihr eigenes Gedächtnis, ihr eigenes Überlebenssystem.
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Wegen der zwei Stimmen im Gehirn gibt es einen Konflikt. Also ein Konflikt zwischen dem, was sich jetzt gerade gut anfühlt und dem, was wir eigentlich tun sollten. Das soll die Erklärung sein, warum manche Menschen mit Kehlkopfkrebs beharrlich weiter rauchen, oder warum eine Person mit Übergewicht „nur noch ein Stück Kuchen“ isst, obwohl sie es eigentlich besser weiß.
Ich bin noch nicht sicher, welchen Reim ich mir daraus machen kann. Vermutlich heißt es, dass die Menschen, die gefrustet, verärgert, usw. sind, durch ihr Reptiliengehirn bzw. die Amygdalae gesteuert werden, wenn sie trotz besseren Wissens eine extra große Portion Eis essen, und vielleicht sogar jeden Tag, weil ständig gefrustet. In dem Zusammenhang will ich auf auf meinen Beitrag neulich aufmerksam machen, in dem ich darüber geschrieben habe, dass Süßigkeiten bei Frustessen am Ende wider Erwarten wohl gar nicht helfen.
Auf jeden Fall ist eine spannende Thematik. Der Mensch als Opfer seines Reptiliengehirns? Angeblich kann man sich aber dagegen wappnen. Sobald ich dazu mehr weiß, schreibe ich darüber :)