Dies ist der Bericht zur 9. Trainingswoche des 12-wöchigen Marathon-Trainingsprogramms aus dem Bestseller Der 4 Stunden Körper von Tim Ferriss. Ziel: der 42km Marathon/Berglauf auf der Chinesischen Mauer am 19.5. In dieser Woche: endlich wieder ‚im Saft‘. Lesezeit: ca 6-7 min
Lauftraining bei Erkältung = “Todesroulette”?
Nachdem ich ja ziemlich genau drei Wochen nichts gemacht hatte bzw. über weite Strecken erkältungsbedingt keinen Sport machen konnte, hat diese Woche das Training wieder begonnen. Ich war immer noch nicht 100% auskuriert von meiner letzten Erkältung und hoffentlich wird das nicht nach hinten losgehen. Letztlich habe ich das Lauftraining erst am Dienstag wieder aufgenommen, da ich mich Montag dann doch noch etwas zu erkältet fühlte. Am Dienstag jedoch gab es kein Halten mehr. Nicht, dass ich so scharf auf irgendwelche Sprintübungen gewesen wären, aus denen dieses ‚4 Stunden Körper‘ – Marathontraining ja hauptsächlich besteht. Ehrlich gesagt habe ich von den Sprints langsam genug. Am Dienstag wäre auf jeden Fall folgendes Lauftraining angestanden:
1 min Vollsprint, 50 sek Pause, 1 min Vollsprint, 40 sek Pause,.. bis runter zu 10 sek Pause und dann wieder hoch auf 50 sek Pause.
Das war mir dann doch noch ein wenig zu hart nach drei Wochen aussetzen und noch nicht 100% auskuriert. Es gibt da ja auch noch sowas die die Gefahr einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis), wenn man bei einer Erkältung Sport treibt. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, weiß ich nicht, aber man muss es auch nicht unbedingt herausfordern. Oder tue ich das schon, wenn ich trainiere obwohl nicht 100% auskuriert?? Hier ein Artikel bei den Netzathleten, der mich nachdenklich stimmt und das Training mit einer Erkältung einem Todesroulette vergleicht. Aussage eines Arztes in diesem Artikel ist, dass man die Arbeitsmoral als Indiz nehmen kann, soll heissen: fühle ich mich nicht gut genug um zu arbeiten, sollte ich sicherlich auch keinen Sport betreiben.
Am Dienstag aber wollte ich unbedingt wieder etwas machen. Wie gesagt hatte ich keine Lust auf die Sprinteinheit, sondern wollte endlich mal wieder ‚auf den Berg‘. Daher bin ich dann letztlich nach der Arbeit gleich auf meinen Hausberg, also den Sheikh Shu (Seich Suh), der grünen Lunge direkt hinter Thessaloniki die auch entsprechende Steigungen aufweist. Dabei sind schöne Impressionen in Form von Fotos und Videos entstanden, siehe auf flickr.
Ausserdem sind zwei kurze Videos entstanden:
Es geht einfach nichts über das Laufen auf dem Berg bzw. auf Waldpfaden mit Steigungen und Senkungen, neudeutsch: Trail-Running.
Lustigerweise stellte ich dann zwei Tage später fest, dass im Trainingsprogramm für diese 9. Woche dann am Donnerstag ohnehin Berglaufen anstand: 4 x 2km auf hügeligem Gelände mit 3 min Pause dazwischen. Daher hatte ich also zwei mal Gelegenheit, der Leidenschaft fürs Trail-Running zu fröhnen. Genau genommen waren es sogar drei mal, da ich dann zum Wochenabschluss nochmal 8 x 100m Sprints auf hügeligem Gelände mit mindestens 6% Steigung machen sollte. Auch hier konnte ich mich nur für die Sprinteinheit motivieren, indem ich die Sprints in einen schönen Trail-Run eingebunden habe. Somit bin ich eher um die 5km gelaufen als 8 x 100m, aber das war absolut in Ordnung, denn nur so konnte ich es genießen.
Zieht ein GPS-Gerät Blitze an?
Bei besagtem letzten Berglauf hatte es schon etwas zu regnen angefangen, als ich los bin. Das hat mich nicht sonderlich gestört, denn die Temperaturen hier in Griechenland sind mittlerweile angenehm genug, sodass ein wenig leichter Regen sogar erfrischend wirkte. Als ich gerade zum 7. von 8 100m Sprints ansetzte, zuckte ein Blitz in der Nähe durch die Luft. Das war für mich dann Anlass, den Weg zum Auto zurück zu suchen. Auf den ca 1,5km dorthin hatte ich mir die Frage gestellt, inwiefern denn evtl mein Garmin Forerunner 305, (Nachtrag 2019: mittlerweile verwende ich seit drei Jahren das Garmin fenix 3 Modell) das ja ein GPS-System beinhaltet, evtl auch einen Blitz anziehen könnte… Vorsichtshalber habe ich den dann ausgeschaltet und bin in zügigem Laufschritt zum Auto. Habe dann zu Hause ein wenig gegoogelt, konnte aber auf die Schnelle nichts finden; ausser einer kurzen Aussage innerhalb eines Artikels für Mountain-Biker, dass man alle elektronischen Geräte wie GPS ausschalten soll, wenn man in ein Gewitter gerät.
Alles in allem war es also eine schöne Trainingswoche, die dann natürlich auch wieder ein paar CrossFit-Übungen beinhaltete. Aber: ich muss sagen, dass es nur deshalb besonders schön war, weil es viel Berg beinhaltete. Ich bin wirklich froh, wenn das Training in drei Wochen vorbei ist, denn wie schon in früheren Artikeln mal angemerkt: Spaß im klassischen Sinne ist es nicht. Und wenn ich dann sehe, wie viel Spaß mir das Laufen auf Pfaden macht, dann kann ich den Sprints gleich umso weniger abgewinnen.
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