Dies ist der Bericht zur 8. von 12 Trainingswochen gemäß des Ultramarathon-Trainingsplans von Tim Ferriss in dessen Bestseller „Der 4 Stunden Körper„. Ziel ist, nach 12 Wochen einen alpinen Ultramarathon über 66km zu laufen. Diese Woche: Erkältungszeit… :( Lesezeit: ca. 8 min
Motivationsprobleme
Diese Woche war irgendwie der Wurm drin in meinem Marathon-Training… Es ging schon damit los, dass ich vergleichsweise unmotiviert war, v.a. was die Sprinteinheiten anbelangte. Durch den Kontakt mit einem potentiellen Kunden im Job konnte ich mich dann psychologisch wieder ein wenig aufrappeln. Da mich das dann auch zu einem eigenen Artikel hier inspiriert hat, hier nur in aller Kürze:
Durch einen beruflichen Kontakt habe ich festgestellt, dass ich mit meinen Motivationsschwierigkeiten eigentlich ein enormes ‚Luxusproblem‘ habe, um das mich viele andere Menschen beneiden würden. Besagte Person hatte eine spezielle Krankheit an den Oberschenkelknochen, durch die sie ihrer Leidenschaft nicht mehr nachgehen kann. Diese Leidenschaft ist zufälligerweise: Laufen auf Pfaden (oder Neudeutsch: Trailrunning), also genau meine Leidenschaft. Da habe ich mich schon gefragt, was für ein Weichei ich denn eigentlich bin… Den ‚krönenden Abschluss‘ fand das Ganze dann in einem Kommentar auf einem befreundeten Blog (Hangout-Lifestyle) bezüglich einer Arbeitskollegin, die gerade gegen den Krebs ankämpft und sehr gerne mit den über die Arbeit ‚jammernden‘ Kollegen tauschen würde. Den daraus resultierenden, kurzen Artikel mit dem Titel „Weil wir nicht müssen, sondern können… und vor allem dürfen“ empfehle ich als kurze Lektüre, da es vielleicht auch den einen oder anderen unter Euch wieder ‚auf den Boden zurück bringt‘, wie auch mich.
Nach besagter gedanklicher Erfahrung machte ich mich also ans Werk um die 5 x 800m Sprint-Einheit zu absolvieren, die am Dienstag Abend anstand. Dazu bin ich dieses Mal zum ersten Mal dieses Jahr in ein Stadion. Irgendwie war mir danach. Die Zeiten waren auch nicht die Schlechtesten, alle unter 3 min und damit bisher die besten Ergebnisse. Erfreulicherweise konnte ich alle 5 Durchgänge absolvieren, ohne für Verschnaufpausen unterbrechen zu müssen. Liegt wohl an der optimierten Einteilung der Geschwindigkeit. Trotz der Tatsache, dass ich mich gedanklich durch die oben beschriebene Erfahrung etwas motivieren konnte, konnte ich nach wie vor nicht sagen, dass ich die Einheit wirklich ‚genoss‘. Dennoch war ich natürlich nach der Trainingseinheit glücklich, sie durchgezogen zu haben und im Rückblick war alles mal wieder nur halb so schlimm… wie das halt so ist im Leben :)
Bisher hatte das mit dem Training ja Alles in Allem wirklich gut geklappt: weitgehend verletzungsfrei, weitestgehend Spaß an der Sache und soweit auch erkältungsfrei. Nun, mit Letzterem sollte nun Schluss sein. Schon am Dienstag habe ich gespürt, dass etwas im Anmarsch sein könnte. Am Mittwoch hatte ich Hoffnung, dass ich mich erfolgreich dagegen zur Wehr setze. Am Donnerstag war es mir schon recht klar, dass ich es wohl nicht mehr schaffe. Und am Freitag brachen dann alle Dämme, die Erkältung war also da, mit dem kompletten Programm: Niesen, Husten, ständig triefende Nase… So ein Mist.
Dadurch wurde natürlich auch mein Training beeinflusst, denn ich musste irgendwie ein wenig umarrangieren, also v.a. die Krafttrainings machen und das Lauftraining zum Ende der Woche verschieben, in der Hoffnung, dass ich Ende der Woche wieder einigermaßen fit sein würde. Freitag und Samstag habe ich mir frei genommen und Sonntag meinte ich dann, es könnte vielleicht wieder gehen. Also wollte ich das 3 x 1,61 km – Training absolvieren. Nach der ersten 1,61 km Einheit war mir klar, dass das keinen Sinn hat, denn nachdem ich diese Einheit nach genau 6 min absolviert hatte, hatte ich merkliche ‚Schmerzen‘ beim Atmen, vergleichbar dem Stechen wenn man bei kaltem Wetter trainiert. Also habe ich das Training sicherheitshalber abgebrochen… Ich vermute, dass es in den meisten Fällen eher wahrscheinlich ist, sich innerhalb eines 12-wöchigen Marathontrainings trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Erkältung einzufangen. Damit muss man sich wohl abfinden.
Ob und wie stark mich das nun zurückwirft kann ich natürlich nicht sagen, aber ideal ist das sicherlich nicht, v.a. weil es ja – auch wenn die Erkältung nun zu gefühlten 80% abgeklungen ist – gerade mein Lauftraining noch ein paar Tage weiter beeinflussen wird. Hinzukommt, dass die nächsten 3 Wochen organisatorisch eine Herausforderung werden – und offiziell befinde ich mich ja jetzt in den letzten 4 Wochen der Ultramarathon-Vorbereitung. Soll heissen
– letzte/diese Woche Erkältung – nächste Woche Osterwoche (hier in Griechenland ist Ostern dieses Jahr wieder ein Jahr später im Vergleich zu Deutschland, hat mit dem Neumond zu tun) – vom 17. bis 21.4. beruflich in Paris und das Hotel scheint keinen Fitnessraum zu haben…
Die Voraussetzungen sind also, wie man sehen kann, nicht optimal. Glücklicherweise ist das Laufen an sich so gut wie überall möglich, aber mit den CrossFit-Übungen wird es ein wenig herausfordernder.
So, ich denke, das war es für diese Woche. Der 2. Trainingsmonat ist damit also auch abgeschlossen und es geht in die Zielgerade. Diese wird, wie oben gerade beschrieben, noch mal herausfordernd, aber ich werde das schon irgendwie hinbekommen. Es ist ausserdem immer noch nicht klar, ob die Parlamentswahlen hier in Griechenland nun tatsächlich am 6.5. stattfinden, also an dem Tag, an dem eigentlich der 66km Ultramarathon stattfinden soll… es deutet aber leider alles darauf hin.
Hier geht es zum nächsten Bericht der Trainingswochen: Planänderung >>>
Verwendete Fotos Titelfoto: flickr user tiegeltuf mit Creative Commons-Lizenz Luftaufnahme: David Altmann mit google earth
Lauftraining
Letztendlich war es dann doch so weit…
Wie sehr wirft mich das jetzt zurück?