≡ Menü

„low carb + low fat + high protein“… ohne Zählen und Rechnen zum Idealgewicht (Teil1/2)

Sackgasse moderne Ernährung_kohlenhydrate tabelle

Sackgasse moderne Ernährung

In diesem zweiteiligen Gastbeitrag erläutert Frank Boerner wie man durch eine Ernährung mit low carb (wenig Kohlenhydrate), low fat (wenig Fett) und high protein (viel Eiweiß) ohne Zählen und Rechnen zu seinem Wohlfühlgewicht gelangen kann. (Teil 1)

Lesezeit: ca. 6 min

„low carb“ – nur eine Mode-Erscheinung

Wohl (fast) jeder denkt bei „low carb“ heutzutage ans „Abnehmen“. Es ist inzwischen „state-of-the-art“, abends auf Kohlenhydrate zu verzichten, wenn es um ein Gewichtsmanagement im weitesten Sinne geht. Dazu gehört neben dem Reduzieren auch das Halten des Gewichts.

low carb – Diäten sprießen seit Herrn Atkins und der Atkins Diät immer neu aus dem Boden. Meiner Meinung aber, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, viel zu einseitig betrachtet. Mit dem „Zauberwort low carb“ verhält es sich genau so, wie mit den unzähligen „Sensationsdiäten“ in Vergangenheit (und Zukunft), bei denen ein Wirkstoff als das schlankmachendes Wundermittel hochstilisiert wird, um dieses bis zum nächsten Hype dann schnell und gewinnbringend zu vermarkten. Dabei ist meist ein Körnchen Wahrheit an den vermeintlichen Wundermitteln dran. Aber isoliert hat nichts, aber absolut gar nichts, eine Chance!

Um noch etwas zu Beginn klar zu stellen: Die Atkins Diät ist zwar low carb, aber low carb ist nicht Atkins!

Warum aber überhaupt „low carb“ beim Gewichtsmanagement?

Auch dazu eine klärende Vorbemerkung: Wenn hier, wie wohl auch im allgemeinen Sprachgebrauch, von „Kohlenhydraten“ die Rede ist, sind die für den Menschen verwertbaren Kohlenhydrate gemeint: Mono-, Di- und Polysaccharide, nicht die ebenfalls für eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtigen Ballaststoffe, die auch zu den Kohlenhydraten gehören.

Zucker (Glucose) braucht der Mensch, zwingend. Zuallererst, um das Gehirn ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Das Gehirn kann sich nur über Glucose ernähren. Solange der Mensch sich nicht bewegt (Ruhezustand) benötigt das Gehirn 20% der körperlichen Gesamtenergie. Daher: 20 % Energiegewinnung aus Glucose würden in diesem Zustand genügen. Bewegung erhöht diesen Anteil.

An dieser Stelle beginnt die Crux unserer Ernährung, die zu „low carb“ geführt hat. Wir bewegen uns, wenn überhaupt, nur noch Bruchteile von der Intensität unserer Vorfahren. Die frühen Vorfahren, die noch jeden Happen Nahrung erjagen und sammeln mussten, sollen dabei gar nicht einmal betrachtet werden. Noch unsere unmittelbaren Vor-Generationen hatten noch ein ganz andres Bewegungspensum. Das fing in überschaubarer Zeit des Rückblickens mit dem täglichen Zu-Fuss-Gehen (oder zumindest Radfahren) zur und von der Arbeitsstelle an. Die Kinder liefen (teilweise von einem Dorf ins andere) zu Fuss in die Schule, liefen täglich km um km beim Spielen oder auf dem Weg zum Hobby, statt bis vor die Tür gefahren zu werden, und, und, und…

Der Kohlenhydratanteil in unserer Nahrungszusammensetzung hat sich gleichzeitig deutlich erhöht: Schon allein der Zuckerzusatz zu industriell vorgefertigten Lebensmitteln addiert sich Tag für Tag in unserer (unbewussten) Zuckerzufuhr. Noch einschneidender jedoch ist für die erhöhte Kohlenhydrate-Zufuhr der permanente Zeitdruck und die damit verbundene Tendenz zur „To-Go“-Ernährung. Riegel aller Art (auch Cerealien und Trockenfrüchte sind Kohlenhydrate), der schnelle Gang zum Bäcker nebenan, der Ersatz der Mittags- oder Abendmahlzeit durch ein „belegtes Brötchen“ oder etwas voluminöser „belegtes Baguette“, noch schneller durch ein „süsses Teilchen“ meistens jedoch mehr „süsses Teil“ (man muss ja schliesslich satt werden) haben den Anteil der Kohlenhydrate im Allgemeinen und dem Anteil von Einfach- und Zweifach-Zucker im Besonderen gegensätzlich zum durch fehlende Bewegung gesunkenen Bedarf verändert.

Zucker wird zu Fett

Und nun kommt das „dicke Ende“: Zucker (Glucose), der weder verbraucht, noch im Rahmen der begrenzte körperlichen Kapazität in Leber und Muskulatur gespeichert werden kann, wird in Fett umgewandelt und in die Fettzellen eingelagert. Für all diese Vorgänge braucht es Insulin. Egal, woher es kommt: beim gesunden Menschen macht das die Bauchspeicheldrüse, beim Diabetiker die Spritze.

Und was macht Insulin alles?

  • Es steuert die Bildung von Fettsäuren aus Zuckerbestandteilen (dabei besonders die Bildung von Triglyceriden),

  • Es sorgt für eine Erhöhung der Fettsäureaufnahme in die (Fett-) Zelle durch Aktivierung des erforderliche Schleusenenzyms,

  • Es steuert die Vermehrung der Zuckerschleusen in die Zelle(n),

und last but not least

  • Insulin hemmt den Fettabbau (ist Gegenspieler des Hormons Glucagon).

Deshalb ist „low carb“ bei der Ernährung der Mehrzahl der Menschen heute goldrichtig: um das Zunehmen (durch Fettspeicherung) zu verhindern, auf dem Weg der Gewichtsreduzierung, wie auch beim Managen des endlich und oft mühsam erreichten Wohlfühlgewichtes.

Low carb“ alleine reicht oft schon für ein stabiles Gewicht aus, leider aber nicht, um ein bestehendes Plus an Gewicht abzubauen.

Dazu mehr im Teil 2 dieser Tage.

Wenn Sie bei Teil 2 des Gastartikels und generell bei neuen Artikeln automatisch per E-Mail informiert werden wollen, dann tragen Sie sich doch einfach unverbindlich und kostenlos in den E-Mail Verteiler ein. Sie erhalten dazu gratis ein kleines eBook mit dem Titel ‚ich will, ich kann, ich werde‘. Tragen Sie sich rechts bei ‚kostenloser Ratgeber‘ ein.

 

frank boerner_kohlenhydrate tabelleFrank Boerner, Jahrgang *51, Dipl.-Ing. (TU) und beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Gewichtsmanagement beim Menschen. Die von ihm 2002 kreierte Marke „bodycur – natürlich schlank“ bringt seine Überzeugung zum Ausdruck: Nur mit Hilfe einer Ernährungsumstellung auf der Basis von natürlichen und (für die ganze Familie) alltagstauglichen Lebensmitteln ist eine Nachhaltigkeit in der Gewichtsreduzierung überhaupt erst denkbar. Dabei spielen „low carb“, wie auch „low fat“ und ein angemessener Anteil an Proteinen in der täglichen Nahrungszusammensetzung die entscheidende Rolle. Die Hintergründe beschreibt er in diesem Gastbeitrag.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?