Immer wieder erhalte ich Fragen, wie z. B. „Wie viele Kohlenhydrate darf ich pro Tag essen?“ oder „Wie viele Kalorien hat dieses oder jenes?“ Diese Fragen gehen genau betrachtet schon ziemlich ins Detail, wenn man sich mit der Ernährung auseinandersetzt und vielleicht auch abnehmen will. Das ist an sich nicht verkehrt. Bevor man sich mit diesen Details beschäftigt, sollte man aber Folgendes sicherstellen:
Das große Ganze zuerst anzusehen.
Würde man sich das wie eine Dartscheibe mit Ringen vorstellen, dann hieße das, sich sozusagen von außen (den eher groben Details) nach innen (den kleinen Details) zu arbeiten. Andernfalls zäumt man das Pferd von hinten auf.
Der gerade aufgeführte Tipp war ein Beitrag, den ich neulich in meiner MehrNährung-Gruppe auf Facebook veröffentlichte. Auf die Bitte hin, weitere Details zu geben, war dies meine weitere Erläuterung:
Im Prinzip muss man so einfach anfangen wie möglich. Also „von außen“, wenn man es sozusagen als eine Reihe aufeinanderfolgender Ringe betrachtet. Ganz außen, wo man beginnen sollte, ist meinem Erachten nach der folgende Aspekt, wenn das Ziel eine nachhaltige Ernährung ist:
so natürlich wie möglich
Ziel ist es, das zu einer Gewohnheit zu machen und sich dabei wohl zu fühlen. Dann kann man sich auf zum nächsten, weiter innen gelegenen „Ring“ machen:
so industriell unverarbeitet wie möglich
Wenn das zu einer Gewohnheit wurde:
abwechslungsreiche Kost
Zur Gewohnheit machen und weiter zum nächsten Ring:
bewusst essen
Danach:
zu jeder Mahlzeit eine Portion Protein essen
Danach:
Quiz starten und mit personalisierten Programm abnehmen
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Danach
6 Portionen Gemüse pro Tag
Wenn man da angekommen ist und das zur Gewohnheit gemacht hat, ist man schon ziemlich weit und dann braucht es die Fragen nach Kalorien und Kohlenhydraten oft gar nicht mehr, also diese Details die das große Ganze übersehen. Die Details sind in der Regel eher für diejenigen wichtig, die schon sehr fortgeschritten sind und das letzte Bisschen noch rausholen wollen. Das sind aber die wenigsten von uns.
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Ich behaupte nicht, dass das der einzige oder einzig sinnvolle Ansatz ist. Dafür sind Menschen, sowie ihre Bedürfnisse und Situation zu unterschiedlich. Es kann also sein, dass der erste „Ring“ für eine bestimmte Person der oben genannte zweite oder dritte Ring ist.
Das große Ganze zu betrachten heißt also, dass man die Ernährung im Prinzip wie den Bau eines Hauses betrachtet.
Denn wer ein Haus baut, fängt auch nicht mit den Stromleitungen oder den Möbeln an, sondern mit dem Fundament und dem Gerüst. Der Rest kommt Schritt für Schritt dazu.
Die Frage zum Beispiel, welches Nahrungsergänzungsmittel nun „das Beste“ ist bzw. welches ich empfehle, ist keine schlechte Frage per se. Denn zwischen den Zeilen gelesen heißt es, dass diese Person prinzipiell daran interessiert ist, etwas für sich und sein Wohlbefinden zu tun. Aber mit dem Nahrungsergänzungsmittel zu beginnen wäre eher suboptimal.
Am Beispiel des Nahrungsergänzungsmittels kann ich in diesem Zusammenhang aber auch zeigen, dass auch hier nicht alles nur schwarz oder weiß ist. Denn die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels kann durchaus sinnvoll sein. Das vor allem dann, wenn es zusätzlich zu den grundlegenden Aspekten einer nachhaltigen Ernährung verwendet wird.
Das heißt: Wenn Du daran arbeitest, den ersten oben genannten „Ring“ zu einer Gewohnheit zu machen, also den Fokus auf natürliche Lebensmittel legst, kann es gerade in dieser Umstellungsphase durchaus auch Sinn machen, die ersten 1-3 Monate ein hochwertiges Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.
(Falls Du Dich nun übrigens fragen solltest, welches ich denn hier empfehlen würde, dann ist meine klare Empfehlung dieses hier.)
Sich auf Details zu versteifen – anstatt das große Ganze zu sehen und sich von außen nach innen zu arbeiten – führt meinem Erachten nach auch eher dazu, sich zu verzetteln und keinen wirklich dauerhaften Erfolg zu haben, was auch immer letztlich das Ziel der nachhaltigen Ernährung für die einzelne Person ist.
Titelbild: Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay