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Ernährung in der Altsteinzeit: die Paläo-‚Diät‘

Ernährung in der Altsteinzeit-Paläo Diät

Ernährung in der Altsteinzeit: Paläo Diät

Im folgenden Artikel erfahren Sie die Gründzüge der sogenannten Paleo-Diät, auch Paläo-Diät oder Steinzeitdiät. Dabei geht es aber viel mehr um ein komplettes Ernährungskonzept, als ein ‚Hau-ruck‘ – Abnehm-Programm. Lesezeit: ca. 5 min

Paleo – Diät

Die Steinzeitdiät bzw. Paleo – Diät als wissenschaftliches Gedankenkonstrukt wirft sicherlich einige Fragen auf. Allein schon aus dem Grunde, dass „die Steinzeit“ ungefähr so präzise definiert ist, wie „die Nahrung“. Der Begriff ist zu weit gefasst, der benannte Zeitraum zu groß. Ist von unserem heutigen Standpunkt aus die Steinzeit nichts weiter, als ein verschwommener Nebelfaden am Horizont der Vergangenheit, so handelt es sich doch um einen Zeitraum von mächtigem Ausmaß. Allein die mittlere Steinzeit, das sogenannte Mesolithikum, umfasst grob gerechnet etwa 3000 Jahre, die Jungsteinzeit, das Neolithikum, in etwa noch einmal so viel. Innerhalb dieser Zeitspanne entwickelte sich die Landwirtschaft, wobei sich eine Ernährungsform herausbildete, die vorher nicht möglich war. Die Altsteinzeit, das Paläolithikum, ist die Zeit davor und erstreckt sich über circa 2 Millionen Jahre. Es geht bei dieser Ernährung also hauptsächlich um Speisen, die nicht aus Ackerbau oder Tierhaltung stammen, die Nahrung der bekannten ‚Jäger und Sammler‘. Präzisier ist deswegen auch der Begriff Paläo- oder (aus dem Englischen) Paleo ‚Diät‘. Diät ist hier deshalb in Anführungsstriche gesetzt, da es sich eher um eine generelle Ernährungsweise an sich handelt, während ja der Begriff Diät heutzutage immer mit Gewichtsabnahme und Verzicht verbunden wird.

Ernährungsbedingte Krankheiten bringen uns ‚zurück zu den Anfängen‘

Ursprung dieser Philosophie war das Problem von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten, die größtenteils darauf zurückzuführen sind, dass industriell veränderte Nahrungsmittel den Stoffwechsel schädigen oder zumindest aus dem Gleichgewicht bringen. Rheuma, Gicht, Diabetes und Fettleibigkeit sind nur einige von ihnen. Auf der Suche nach dem nährenden Ursprung ging man also so weit zurück, dass nicht nur jegliche Veränderung der Speisen, sondern auch Getreideanbau und Milchviehwirtschaft ausgeklammert wurden, also zurück in die Altsteinzeit. Um herauszufinden, welche Kost seinerzeit üblich war, kann man sich auf archäologische Funde nur bedingt verlassen, denn fast nur Knochen und Werkzeuge haben die Zeit überdauert. So sind auch die Ernährungsgewohnheiten von Völkern berücksichtigt worden, die bis heute einen ursprünglichen Lebensstil beibehalten haben. Hier sind insbesondere die Inuit aus der Nordpolregion, die Khoisan aus Südafrika und Nomadenvölker aus dem nordafrikanischen Raum erforscht worden.

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Die Steinzeitdiät schließt also alle industriell hergestellten oder veränderten Produkte strikt aus. Auch Milchprodukte, die einen Anstieg des Insulinspiegels verursachen und  damit entsprechende Auswirkungen auf  unsere Gesundheit haben, müssen  hier aus dem Speiseplan gestrichen werden. Übrig bleibt u.a. was wild wächst, gesammelt oder gejagt werden kann – also Beeren, Früchte, Nüsse, Kräuter und Wurzeln aus der Pflanzenwelt und wild lebende Tiere, die mit einfachen Mitteln erlegbar sind, Honig und Eier. Würmer, Maden und Insekten gehören hier sicherlich dazu, werden aber aufgrund des Ekelfaktors, der sich im europäischen Raum zwangsläufig einstellt, nicht ausdrücklich als dazugehörig deklariert. Das Ganze heisst jetzt natürlich nicht, dass Sie wieder zum Jäger und Sammler werden sollten. Glücklicherweise erlaubt es uns die heutige Marktwirtschaft, eine Vielzahl an besten Lebensmitteln zu einem vernünftigen Preis zu bekommen. Bei Fleisch ist zweifellos das zu bevorzugen, das aus freier Wildbahn stammt und nicht mit industriell hergestelltem Futtermittel gefüttert wurde. Sparen Sie hier bitte nicht am falschen Ende!

Zu Diskussionen führte die Tatsache, dass Fette und besonders Öle aus dieser Diätform gestrichen werden, da besonders in kalten klimatischen Bedingungen eine ausreichende Fettversorgung lebensnotwendig ist. Besonders bei den Inuit sehr gefürchtet ist eine Fettmangelkrankheit, die sich Kaninchenhunger nennt. Wer hier nicht an das fettreiche Fleisch von Fischen oder Robben kommt und so nur das magere Fleisch von Kaninchen zu sich nehmen kann, erliegt dieser lebensbedrohlichen Unterversorgung. Niedriger Puls und Blutdruck, Mattigkeit, Kopfschmerz und Durchfall sind die Symptome. Die proportionale Überbelastung mit Eiweiß greift die Nieren an, ein Sättigungsgefühl kann nicht mehr erreicht werden. Dörrfleisch mit hohem Fettanteil kann hier sehr hilfreich sein. In unseren Breitengraden sind fettreiche Fische und Nüsse stark genug, um uns an nichts mangeln zu lassen.

Paleodiät: eine zweifellos interessante Alternative

Die Paleo’diät‘ ist mit Sicherheit eine sehr interessante Alternative zu vielen Diäten, die viel versprechen und nur wenig halten. Das gute daran ist, dass sich diese Art der Ernährung über mehrere hunderttausend Jahre hingezogen und somit erprobt hat. Natürlich muss diese Art der Ernährung in gewisser Weise auf die heutige Situation angepasst werden, denn nur die wenigsten unter uns werden täglich auch nur annähernd so viel in Bewegung sein, wie die Menschen es damals waren.

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