Es war definitiv eine Überraschung, also mir Leserin Marie als Dankeschön für meine Inhalte auf dieser Kohlenhydrate Tabelle – Webseite ein Geschenk in meine Wahlheimat Griechenland sendete. Es handelte sich um das Buch „Kochen. Eine Naturgeschichte der Transformation“ von Michael Pollan (sowie eine schöne Fotografie). Das Buch habe ich nun gelesen und es hat mir sehr gefallen. Deswegen möchte ich hier meinen Lesern mitteilen, warum es mir gefallen hat und was ich für mich aus diesem Buch gezogen habe.
Wie Du beim „Blick ins Buch“ auf Amazon sehen kannst, unterteilt Pollan – seines Zeichens ein mehr als anerkannter Autor – das Buch in die 4 Elemente: Feuer, Wasser, Luft, Erde. Jedem Element widmet er dabei eine Zubereitungsart, bei der es letztlich um eine Transformation eines herkömmlichen Lebensmittels in etwas verfeinertes, besseres geht.
- Feuer steht für das langsame Grillen
- Wasser steht für das langsame Garen
- Luft steht für das langsame Backen (von Brot)
- Erde steht für das langsame Fermentieren
Vorab will ich das Einzige anmerken, das ich als „negativ“ kritisieren könnte, wenn ich denn wollte:
Ich finde, dass sich das Buch für mich zum Schluss hin etwas länger hingezogen hat, als meiner Meinung nach nötig. Soll spezifisch heißen: Der Autor erwähnt immer wieder mal Aspekte, die er vorher schon erwähnt hatte.
Davon abgesehen ist das Buch aber eine absolute Empfehlung, das kann ich nicht deutlich genug hervorheben. Ich danke meiner Leserin Marie recht herzlich dafür.
Natürlich gefällt es mir vor allem auch deswegen, weil es in die gleiche Kerbe schlägt, die mir selber bei meinen Ernährungsratschlägen wichtig ist:
Essen ist so viel mehr als lediglich die Aufnahme von Nährstoffen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es in Zeiten von Superfoods nur noch um die technischen Details geht, also Mikro- und Makronährstoffe. Dabei ist Essen so viel mehr: Genuss, Wohlfühlen, Kultur, Zusammengehörigkeit, Geselligkeit, Entspannung, Zuneigung,… um nur eine Handvoll von Aspekten zu nennen, die mir spontan in den Sinn kommen.
Außerdem stimme ich komplett mit Pollan überein, wenn er sagt: Selber zu kochen und bewusste Entscheidungen für natürliche Lebensmittel zu treffen ist eine Art der Abnablung und damit Befreiung von der (bewussten oder unbewussten) Bevormundung der Fertigprodukt-Industrie.
Dass Pollan ein sehr guter Autor ist, merkt man an seiner Vorgehensweise innerhalb der Kapitel: Immer wieder wechselt er innerhalb eines Kapitels gekonnt zwischen seinen eigenen Erfahrungsberichten, sowie Hintergrundwissen. Dadurch wird der Lesefluss zwar in gewisser Weise unterbrochen, aber er hält dadurch definitiv die „Spannung“ hoch.
Was ich dem Buch für mich entnommen habe:
- Ich möchte auf jeden Fall die vier im Buch genannten Zubereitungsmethoden anhand seinen Rezeptvorschlägen vermehrt anwenden. Am meisten freue ich mich hier schon auf das selbstgemachte Sauerteigbrot, bei dem man sogar den Vorteig selber ansetzt. Auch für das Fermentieren bin ich schon gerüstet, und zwar durch meinen Gärtopf, den ich mir neulich auf Amazon bestellt
- Ich hoffe, ich werde jemals die Gelegenheit bekommen, das von Autor beschriebene, wirkliche Barbecue zu kosten. Dafür muss ich wohl entweder mal einen Ausflug nach North Carolina in den USA machen, wo das „richtige“ Barbecue wohl zelebriert wird, oder ich muss doch irgendwann einmal selber ein halbes Schwein auf den Grill werfen und dieses 24 (!) Stunden grillen.
- Wenn das nicht schon der Fall ist, müssen wir sowohl das Essen, aber vorher auch schon das Kochen, zu einem wichtigen Aspekt unseres Lebens machen. Einem Aspekt also, der uns so natürlich vorkommt wie heutzutage das mehrmalige, tägliche Öffnen von Facebook (hier ist übrigens meine zu dieser Webseite gehörige Facebook Seite), usw. Kochen und Essen, vor allem wenn in Gemeinschaft mit Anderen, ist etwas, das schöne Momente und Erinnerungen erzeugt. Wer zu Hause schon dieses Szenario vorfindet, kann sich glücklich schätzen, und sollte gleichzeitig auch versuchen andere Menschen dazu zu inspirieren.
Ein rundum gelungenes Buch, wie ich finde. Hier noch einmal der Link zum Buch auf Amazon.
Ich hoffe, diese kurze Rezension regt Dich dazu an, dieses Buch zu erwerben, um Dich ebenfalls davon inspirieren zu lassen. Je mehr wir uns mit nachhaltiger Ernährung und mit der wenigstens teilweisen, eigenen Herstellung unseres Essens beschäftigen, um so mehr werden wir diesen Teil unseres Lebens zu schätzen wissen.
Falls Du Abonnent von Netflix sein solltest, findest Du übrigens zu jedem der 4 Elemente auch eine etwa 60-minütige Dokumentation, die unter Regie von Michael Pollan zum Buch gedreht wurde:
Die Videos gibt es auch in Deutsch.
Das offizielle Trailervideo (Englisch) mit knapp zwei Minuten länge gibt es auf YouTube und ich bette es hier mal ein: