Regelmäßig erhalte ich von den mehreren tausend Abonnenten meines Newsletters Fragen rund ums Thema Abnehmen mit Low Carb, also einer Ernährung mit wenig Kohlenhydraten. Heute gehe ich in aller Kürze auf die Frage ein, ob man bei Low Carb Supplemente (Neudeutsch für Nahrungsergänzungsmittel) zu sich nehmen muss.
Leser Benjamin fragte mich in einer Umfrage, die ich unter meinen Lesern versendet hatte:
„Besteht die Möglichkeit eine ordentliche Low Carb „Diät“ durchzuführen OHNE irgendwelche Zusatzmittel wie zB Protein Pulver oder ähnliches durchzuführen?“
Ausserdem schrieb er noch:
„Bei vielen Diäten wird nicht einfach erklärt, sondern es ist immer sehr unübersichtlich und kompliziert! Und leider wird bei vielen Dingen immer mit extra Mitteln nachgeholfen – diese sind aber teilweise sehr teuer und lassen sich nicht immer in einem familiären Umfeld einbauen!“
Zunächst einmal 2 Punkte vorab:
- Es freut mich sehr, dass Benjamin den Begriff Diät in seiner Frage in Anführungszeichen gesetzt hat. Denn, wie ich immer wieder betone, ist eine vernünftige Version von Low Carb keine Diät im klassischen Sinne, also etwas, das man mal schnell macht, um für den Sommer ein paar Kilos zu ‚verlieren‘, nur um dann wieder zum alten Essverhalten zurückzukehren, und das Gewicht wieder zu ‚gewinnen‘.
- In der Tat ist es nicht einfach einen Durchblick zu erhalten, was Low Carb denn eigentlich genau ist. Und vermutlich gibt es noch nicht einmal die eine Definition schlechthin. Meinem Erachten nach gibt es sinnvolle und weniger sinnvolle Versionen davon. Sinnvoll ist Low Carb für mich dann, wenn man es dauerhaft durchführen kann und es als eine ganz normale Ernährung ansieht, bei der es einem an nichts mangelt. Wenn auch Dir noch nicht klar ist, was Low Carb eigentlich bedeutet bzw. wie ich Low Carb definiere, dann ließ Dir an dieser Stelle gerne erst einmal meinen Beitrag „Was ist Low Carb? (und was nicht)“ durch.
Ist Low Carb überhaupt ohne Supplemente möglich?
Nun zu Benjamins eigentlicher Frage, ob man bei Low Carb auch Supplemente zu sich nehmen muss, oder ob es auch ohne geht. Das ist eine sehr gute Frage, denn zumindest wird einem in der Praxis immer wieder weiß gemacht, dass es nicht ohne Nahrungsergänzung ginge. Meine persönliche Meinung dazu ist: prinzipiell ist diese Aussage falsch!
Prinzipiell heißt: Wenn Du Dich einer vernünftigen Version von Low Carb folgst, dann solltest Du im Normalfall keinen Bedarf an Supplementen haben. Das ist auch gut so, denn zum einen schont es den Geldbeutel, zum anderen muss man sich auch sicher sein, dass diese Supplemente nicht mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen. Ich beziehe mich hier auf die Qualität des Produkts.
Was ist nun aber eine vernünftige Version von Low Carb?
Nun, ich bin nicht derjenige, der behauptet, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben oder die ultimativen Antworten zu haben. Für mich selber bedeutet vernünftig vor allem
- natürlich
- und ausgewogen.
Natürlich heißt, dass es tatsächliche Lebensmittel sind, also zum Beispiel Dinge die auf einem Baum oder in der Erde wachsen. Im Gegensatz zu den Lebensmitteln spreche ich oftmals auch von den Nahrungsmitteln. Letzteres kann alles Mögliche sein, was zwar essbar ist und heutzutage in mehr oder weniger rauen Mengen verspeist wird, aber für mich nicht wirklich als Lebensmittel durchgeht, weil es dem Leben nicht förderlich ist (weshalb dort auch das Wort Leben vorkommt). Ein Beispiel für ein Nahrungsmittel wäre die Margarine. Diese wird oftmals anstelle der weit natürlicheren Butter verwendet, hat aber weitere Inhaltsstoffe, auf die man gerne auch verzichten kann.
Mit ausgewogen haben wir natürlich schon wieder so einen Begriff, mit dem häufig um sich geschmissen wird, ohne dass er genauer definiert wird. Für mich heißt ausgewogen, dass man sich nicht auf ein paar wenige Lebens- oder Nahrungsmittel fokussiert und alles andere ausgrenzt. Wichtig ist hier also, dass man durch seine Ernährung eine Bandbreite an Vitalstoffen etc abdeckt.
Wenn das gegeben ist, dann brauchst Du meiner Meinung nach keine Supplemente. Bitte beachte aber, dass ich mich hier auf den ‚Otto-Normal-Bürger‘ beziehe, nicht unbedingt auf diejenigen, die moderat oder gar stark sportlich aktiv sind. Hier können dann andere Anforderungen bestehen, sodass das gezielte Supplementieren sinnvoll sein kann, also z.B. mit Eiweiß.
Welche Supplemente empfehle ich bei Low Carb dennoch?
Es gibt immer Ausnahmen von der Regel, das kennst Du sicherlich.
Auch wenn ich keiner bin, der darauf pocht, dass Supplemente gekauft werden, so schließe ich sie nicht komplett aus. Warum? Weil sie in gewissen Phasen ihre Daseinsberechtigung haben und helfen, einen Ausrutscher zu verhindern. Was meine ich damit?
Es gibt Phasen, in denen man sehr gestresst ist. Das erste, was man da oft vernachlässigt, ist die Ernährung. Schließlich ist es recht einfach, die Ernährung links liegen zu lassen und sich beim Bäcker, Metzger oder der Betriebskantine schnell etwas zu besorgen. Leider sind das in der Regel aber die klassischen Dickmacher wie Backwaren, Brot, Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Nun ist es nicht weiter tragisch, wenn das einmal passiert. Denn man wird nicht dick, indem man 1 Mal auf Dickmacher zurückgreift.
Wer aber gerade in der Abnehmphase ist, der kann damit zumindest psychologisch seiner Motivation einen ordentlichen Dämpfer erteilen, nach dem Motto: „Oh nein, jetzt habe ich ‚gesündigt‘. Ich bin total enttäuscht von mir selber, dass ich nicht standhaft geblieben bin. Toll… jetzt kann ich die ‚Diät‘ ja gleich wieder sausen lassen.“
Vielleicht kommt Dir das ja bekannt vor.
Ich empfehle daher, für solche Situationen durchaus, einen kleinen Vorrat eines hochwertigen Eiweißpulvers sowie eine Handvoll Nussmix dabei zu haben (v.a. Mandeln). Wer die oben beschriebene Situation nur zu gut kennt und aus der Bahn geworfen wird, der sollte diesen Ratschlag wirklich umsetzen. Bitte bedenke, dass es hier um Ausnahmesituationen geht, dass ich es also nicht empfehle, generell Mahlzeiten durch Eiweißshake und Nüsse zu ersetzen.
Wie oben schon angemerkt: Wenn es um Supplemente geht, ist mir die Qualität wichtig. Da solltest Du nicht am falschen Ende sparen, auch weil die billigen Shakes nicht selten mit Zucker oder Zuckerersatz wie Aspartam versehen sind. Das solltest Du möglichst vermeiden. Auch bei einem Proteinpulver gilt also: so natürlich wie möglich.
Das einzige, was ich neben einem guten Eiweißpulver noch empfehle, ist ein Superfood-Cocktail, speziell der, den ebenfalls die Firma Athletic Greens herstellt und der eigentlich das Hauptprodukt dieses Unternehmens ist. Auch hier gilt: Qualität hat ihren Preis. Wie beim Proteinpulver bin ich nicht der Meinung, dass man es jeden Tag nehmen braucht, auch wenn es mir in meinem Athletic Greens Test bei täglicher Anwendung recht gut getan hat und ich auch von anderen Leserinnen und Lesern positives Feedback erhalte. Info zum Superfood Cocktail findest Du auf deren Webseite hier (falls nicht automatisch Deutsch als Sprache erscheint, kannst Du das am oberen Bildrand wechseln).
Aktion nur so lange der Vorrat reicht!
Den Superfood-Cocktail sehe ich als eine Art ‚Versicherung‘ an, wenn ich mal eher wenig dazu komme, mich ausgewogen zu ernähren, also vor allem im Hinblick auf Nährstoffe wie Vitamine etc.
Wie gesagt: Diese beiden Supplemente sind meinem Erachten nach nicht zwingend notwendig. Aber ich empfehle sie dennoch, um zwei typische Alltagssituationen besser zu kontrollieren. Du könntest noch hochwertige Omega 3 Fette (z.B. Krillöl) sowie im Winter mit Vitamin D3+K2 supplementieren. Letzteres ist vor allem in den Jahreszeiten nützlich, in denen es an natürlichem Sonnenlicht mangelt.
Alles in allem bin ich der Meinung, dass Du – wenn Du Dich bei Low Carb nicht einseitig und von natürlichen Lebensmitteln ernährst – keine Nahrungsergänzungsmittel brauchst und diese nur für Ausnahmesituationen bereit haben solltest.
Ich hoffe, ich konnte Dir hiermit in aller Kürze mitteilen, ob Du bei Low Carb Supplemente benötigst.
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