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Mit einem ,4 Stunden Körper‘ a la Tim Ferriss zum alpinen Ultramarathon – Woche 7 von 12

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Dies ist der 7. Wochenbericht des 12-wöchigen Ultramarathon-Trainingsprogramms aus dem Bestseller Der 4 Stunden Körper von Tim Ferriss. Ziel ist es, nach 12 Wochen einen alpinen 66km Ultramarathon zu laufen. In dieser Woche: ein harter Lauftag, ein beispielhaftes Fitness-Studio und warum mir die Wahlen in Griechenland evtl meinen Traum zunichte machen… Lesezeit: ca 7 min

Ein hartes Lauftraining

Diese Woche war ich an den ersten drei Trainingstagen wieder geschäftlich unterwegs, dieses Mal in Kopenhagen. Wieder war ich also darauf angewiesen, dass ich ein gut ausgestattes Fitness-Studio vorfinden würde. Das Hotel selber hatte keines, aber glücklicherweise bot man dort eine Zusammenarbeit mit einem sehr nahe gelegenenen Fitness-Studio an, das Teil der Kette fitnessdk ist. Als ich dieses am ersten Trainingstag betrat, also Montag Abend nach getaner Arbeit, war ich stark beeindruckt vom meines Erachtens sehr hohen Standard. Selbst Kugelhanteln fand ich dort vor, was meiner Erfahrung nach soweit die absolute Ausnahme ist. Die Dänen scheinen mir an sich ein vergleichsweise sportliches Volk zu sein, das fiel auch im Fitness-Studio auf.

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4 Stunden Körper Lauftraining im Fredriksberg Park, Kopenhagen

Am Dienstag dann wurde es ernst…: es stand, zum ersten Mal in diesem Training, sowohl morgens als auch abends ein Sprinttraining auf dem Programm. Das hieß also, dass ich mich überwinden musste, schon morgens das erste Sprinttraining zu absolvieren. Das ist nicht gerade meine Stärke, denn Sprinten um 7:30h morgens… na ja, das gibt es Angenehmeres. Aber was sein muss, muss sein. Es stand also Folgendes auf dem Programm:

Am Morgen: 6 x 800m mit 3 min Pause zwischen den Durchgängen; Zeiten: 3 min 00 sek (schnellste) bis 3 min 12 sek (langsamste) Am Abend: 1,6km Zeitrennen, gefolgt von 3x400m; Zeiten: 6 min 05 sek für die 1,6km; für die 400m: zwischen 1 min 28 sek (schnellste) und 1 min 31 (langsamste)

Wer meine Berichte soweit verfolgt hat, der weiß, dass ich die 800m und 1,6km Sprints bisher durchaus als Herausforderung ansehe. Dies insofern, dass ich es bis dato in den wenigsten Fällen geschafft habe, diese Strecken im Sprinttempo (= 95% der maximalen Verausgabgung) ohne ausserplanmäßige Keuch Verschnaufpause zu absolvieren. Mir ist aber mittlerweile klar geworden, dass man einen 800m- oder 1,6km Sprint anders angeht als einen 100m Sprint. Insofern laufe ich nicht mehr wie zu Beginn wie von der Tarantel gebissen los, nur um dann nach 400m schlapp zu machen und letztlich Zeit beim ausserplanmäßigen Durchschnaufen zu verlieren. Daher kann ich, nicht ohne einen gewissen Stolz behaupten, dass ich sowohl die 800m-Läufe wie auch den 1,6km-Lauf dieses Mal ohne Pausen durchgelaufen bin. Habe ich mich dabei zu 95% verausgabt?? Hmm, gute Frage. So etwas ist ja auch nicht ganz leicht zu messen, aber ich kann sagen, dass es durchaus anstrengend war und ich durchaus, v.a. auf den letzten Metern einer Einheit, zu kämpfen hatte. Allerdings waren es dieses Mal die 3x400m nach dem 1,6km-Lauf, die mich ein wenig verzweifeln ließen und ich in 2 von 3 Durchgängen einen kurzen Verschnaufstop einlegen musste. Vermutlich dachte ich nach den beiden anderen Einheiten, dass 400m dieses Mal ja ein Leichtes sein müsste und bin diese vernutlich einfach wieder zu schnell angegangen. So kann man sich täuschen… Auf jeden Fall haben die Kopenhagener mit dem Fredriksberg Park ein sehr schönes Fleckchen Erde zum Laufen.

Alles in Allem aber bin ich duchaus zufrieden mit den absolvierten Sprinteinheiten.

Am Donnerstag stand dann 90 min Trailrunning an, also idealerweise auf hügeligem Gelände. Das ist zwar prinzipiel möglich, v.a. jetzt mit der Sommerzeit, aber da ich frühestens um 18h aus dem Büro rauskomme, ist das Fitness-Studio und ein Laufband die am ehesten durchführbare Option. Schwer vorstellbar, wie schwer es letztlich ist, ein geeignetes Laufband zu finden, mit dem man hügeliges Gelände durch Programmeinstellungen simulieren kann… zumindest in dem Fitness-Studio, das ich in der Regel besuche, wenn es das Programm erfordert. Es gibt dort 3-4 verschiedene Modelle und mit keinem kann ich ein geeignetes Hügelprogramm einstellen. Also bleibt mir in diesen Fällen nichts anderes übrig, als über 90 min hinweg ständig an den Knöpfen herum zu drücken, um wechselnde Geschwindigkeit und Steigung einzustellen… alles andere als. komfortabel. Auf jeden Fall haben es diese 90 min, in denen ich maximal auf 10km gekommen bin, auch in sich. Diese Aussage ist natürlich etwas überraschend, wenn man bedenkt, dass ich im Mai einen 66km Berglauf absolvieren will, bei dem ich irgendwo um die 12 Stunden unterwegs sein werde. Hah! :)

Machen die Wahlen meinen Ultramarathon-Plan zunichte??
Wahlen in Griechenland_kohlenhydrate tabelle

Spielverderber Wahlen?

Da sind wir dann bei letzten und auch ganz entscheidenden Punkt für heute angekommen. Die Organisatoren des 66km Kentavros Ultratrail of Pelion (KUTP) ließen die Teilnehmer wissen, dass es eventuell zu einer Programmänderung kommt. Laut ersten Planungen sollen die Parlamentswahlen hier in Griechenland am Wochenende des 5./6. Mai stattfinden. Leider ist das genau das gleiche Wochenende, an dem der Ultramarathon stattfinden soll(te). Da der KUTP auch ordentlich Punkte bringt für einen der härtesten alpinen Ultramarathons, den Ultra-Trail du Mont-Blanc (160km die ich hoffentlich auch noch irgendwann einmal laufen werde), würde in diesem Falle die Veranstaltung auf das Wochenende 12./13. Mai verschoben werden. Das ist schlecht, denn am 13. Mai beginnt meine Reise nach China, um am 19. Mai am Great Wall Marathon teilzunehmen… Noch ist es ja nicht sicher, insofern will ich mich noch nicht ‚aufregen‘. Aber auch wenn es so kommt, wird es schon irgendeinen tieferen Sinn haben, dass es so kommen musste. Aber schade wäre es allemal, denn schließlich bereite ich mich insgesamt 12 Wochen darauf vor und mit den 66km würde ich mir durchaus eine Art ‚Lauftraum‘ erfüllen bzw würde damit die nächste Stufe erklimmen, was meine Lauferfahrung anbelangt.

Nun ja, wie der Kaiser Franz sagen würde: “Schau ma mal, dann seng ma scho”.

Soviel also zur 7. Trainingswoche. Schaut auch beim Experiment von Heiko von wesp vorbei, der immer wieder mit seinen interessanten Trainingsmethoden überrascht.

Hier geht es zum Bericht der 8. Trainingswoche >>>

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Fotos

Titelfoto, flickr user donnierayjones “4 Stunden Körper Lauftraining”, David Altmann mit google earth “Spielverderber Wahlen?”, flickr user Fräulein Schiller

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